Wie der Titel schon sagt : heute war Etosha angesagt, den ganzen Tag. Wir wollten schon früh unterwegs sein, da dann die Tiere am aktivsten sind. Also war das Morgenessen um 05:30 und die Abfahrt um 6. Pünktlich um 06:20 standen wir vor dem verschlossen Namutoni Gate.

Wir konnten zwar durch einen schmalen Spalt im Tor einen Blick auf die Uhr erhaschen, die die offizielle Öffnungszeit des Tors anzeigt, oder besser gesagt, anzeigen sollte: 06:20! Es regte sich aber gar nichts auf der anderen Seite. Nach 10 Minuten sah man dann erste Bewegungen und weitere 10 Minuten später ging das Tor auf und wir konnten mit unserem Game Drive anfangen. So etwas nenne ich Afrikanische Entschleunigung in Perfektion 🙂

Manch einer mag nun sagen: Diesen Gepard haben wir gestern auch schon gesehen. Fehlanzeige!

Heute finden wir ein Weibchen, das drei Teenies im Schlepptau hat. Das muss echt anstrengend sein. Während sie sich alle Mühe gibt, etwas Brauchbares zum Fressen auf den Tisch zu befördern, liegen die drei faul rum und beobachten ihr Tun. Dabei sind sie grössenmässig der Mutter ebenbürtig.

Geparde verwenden hauptsächliche ihre Geschwindigkeit als Waffe zum Jagen. Wenn sie zum Spurt ansetzen sind sie meisst erfolgreich. Leider konnten wir das heute nicht beobachten.

Irgendwann rief sie mit einem hohen “aiii” die 3 Jungen zu sich, die ihr dann in den Busch folgten.

Weil sie so schön sind, gleich noch ein Foto.

Nicht weit von der Strasse entfernt trafen wir heute auch auf ein Löwen-Rudel, das mit der Jagd erfolgreicher war als die Leoparden. Ausser von uns wurden sie auch von einigen Schakalen beobachtet, die hofften, dass etwas vom Tellerrand runterfallen würde.

Das war aber zuerst einmal “Wishful thinking”, denn Papa Löwe war ein ziemlicher Egoist. Er wollte gar nichts teilen und schleifte, was vom Gnu noch übrig geblieben war, beiseite.

Die Schakale, die um die Löwen kreisten, waren auch nicht wirklich einer Meinung was die Verteilung des übrig gebliebenen Rests betraf.

Manchmal jagten sie sich wie wild geworden hinterher.

Das Gnu hatte offensichtlich ein Junges, das nun orientierungslos in einiger Entfernung da stand. Das hatten die Löwen auch erkannt und waren daran, einen Zusatzhappen zu organisieren. Löwen, im Gegensatz zu Geparden, sind nicht sonderlich schnell und zeigen ein Jagdverhalten, das dem unserer Hauskatze gleicht. Glücklicherweise realisierte das kleine Gnu den Ernst der Lage und machte sich mit einem Panik-Sprint davon.

Da nachzueilen stand in einem sehr schlechten Aufwand/Ertrags-Verhältnis und deshalb entschlossen sich die Löwen, zurück zu Papa zu trotten, der immer noch am Gnu rumkaute.

Am Nachmittag war ein weiterer Drive angesagt. Wir wollten nach Nashörnern Ausschau halten, die auch wegen der Wilderer im Etosha-Park immer häufiger enthornt sind.

Natürlich gab es viele Zebrastreifen, die mehr oder weniger zufällig über die Strasse liefen.

Während Papa Straus umherstolziert …


… übt seine Jungschar das Marschieren auf einer Linie.

Folgend eine kleiner Wettstreit zwischen einem Marabu und einem “Blue Crane” um die Krone als schönster Vogel. Ein leicht unfairer Wettbewerb unter diesen Voraussetzungen…

Unser Guide, Petrus, hatte ein wirklich gutes Auge. Irgendwo zwischen den Blättern entdeckte er zweimal Rhino-Ohren. Einmal war es ein einzelnes Tier und das zweite Mal hatte das Rhino noch ein Junges dabei. Mit meiner Spionage-Fotoausrüstung konnte man die beiden gerade noch erkennen. Auch war klar, dass sie nicht enthornt waren ; leider war für ein schönes Bild das Gebüsch zu hoch. Petrus interpretierte ihr Verhalten dahingend, dass sie in Richtung eines nahe gelegenen Wasserlochs unterwegs waren. Und dort würde man sie bestimmt besser beobachten können.

Also installierten wir uns an besagtem Wasserloch. Um das Warten etwas abzukürzen, entschlossen wir uns, einen genaueren Blick in die mitgeführte Kühlbox zu werfen. Vermutlich war die heitere Stimmung danach ein Grund dafür, dass das Rhino erst am Wasserloch auftauchte, als wir den Ort wieder verlassen hatten. Denn Rhinos sehen zwar schlecht, haben aber ein sehr gutes Gehör.

Petrus bemühte sich, den Drive zu einem Erlebnis zu machen. Neben seinen Anekdoten über “what can go wrong on a game drive” gab es ausgiebige Vibrationsmassagen auf den ruppigen Strassen, kurze Regengüsse und am Schluss einen Fahrtwind, der Seinesgleichen sucht.

Aus Solidarität zu den in der Schweiz gebliebenen, die allmählich im Schnee versinken, zeigen wir an dieser Stelle ein Bild, wie es einer Giraffe in einer ähnlichen Situation ergehen würde.

Abendstimmung über dem Etosha Park.

Womit wir wieder bei den Ausnahmen angelangt sind: Der “Lilac Breasted Roller” ist zwar ein wunderschöner Vogel, setzt sich aber im folgenden Foto nicht sonderlich in Szene. Das Glück für ihn ist, dass er mein Lieblings-Vogel ist.