Fast wäre das Wochenende ins Wasser beziehungsweise den Schnee gefallen. Fast wäre ich zu faul gewesen, um etwas zu unternehmen. Fast hätte ich gar nichts unternehmen können, da ich am Sonntag noch arbeiten musste. Und fast wäre ich auf den Pilatus gekommen. Neeeeinn, jetzt habe ich ja schon die Pointe von diesem Blog verraten, aber eben doch nur fast …

Auf der Suche nach dem idealen Fotorucksack für meine kommende Argentinien-Reise war ich zum Schluss gekommen, dass alle meine bisherigen 17 Rucksäcke doch nicht wirklich geeignet sind: Es sollte ein Rucksack sein, in dem ich meine gesamte Fotoausrüstung transportieren kann, der aber auch auf einer 8h Wanderung (mit reduzierter Ladung) bequem zu tragen ist und der zudem im Flugzeug mitgenommen werden kann. Ich hatte bis jetzt einen super Rucksack für den Flieger, bei dem man aber nach 2 Stunden Wanderung nur noch an eine Schultermassage denkt und nach 4 Stunden schon eine zweiwöchige Kur nötig ist. Dann habe ich noch den super Alpinrucksack, den man 24 Stunden lang tragen kann ohne eine Zwicken in der Schulter, bei dem der Zugriff aufs Innenfach aber extrem umständlich ist. Ausserdem habe ich noch den Ultra-Trekking Rucksack, wo der ganze Haushalt locker drin Platz hat und man ihn trotzdem noch prima tragen kann, der aber nicht in den Flieger geht und den Ultra-Resistenten Flugrucksack, der wohl auch einen Flugzeugabsturz überleben würde, bei dem man aber mehr Leergewicht als Zuladung hat. Und dann habe ich noch den leichten City-Rucksack für die abgespeckte Fotoausrüstung. Wie schon gesagt, keine Übereinstimmung.  Also musste noch Nummer 18 her … ein “Loewpro Rover Pro 45L AW”.  Ein Wanderrucksack mit Taschen für den direkten Zugriff. Ein erster Tragversuch zuhause war ernüchternd. Er lag einfach nicht gut am Rücken. Erst nachdem ich das Traggestellt beliebig verbogen hatte, war der Gefühl ok.

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Ausserdem hatte ich mir noch eine kleine Tasche nur für die Kamera zugelegt, die ich vorne umgehängt tragen wollte. Ich hatte bis jetzt meine Kamera auf den Wanderungen immer frei am Gurt getragen. Das war einerseits in heiklen Passagen mühsam, da die Kamera frei rumrutschen konnte, anderseits musste ich immer darauf achten, dass sie in steilen Passagen nicht irgendwo aufschlägt. Mit der Tasche kann ich die Kamera schnell raus und wieder rein machen und zudem ist sie dabei geschützt.

Lange Rede kurzer Sinn: Jetzt musste noch einen Strecke für den Test der neuen Ausrüstung her. Da es in der letzten Woche bis weit runter geschneit hatte, musste eine Voralpenwanderung her. So viel die Wahl auf den Pilatus, auf dem ich noch nie gewesen bin. Auch nicht mit der Bahn. Ich wollte von Alpnach aus auf den Grat wandern und von dort dann bis zum Pilatus.

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Los ging es in dunkler Nacht um 05:50. Bereits weit oben. Hier liegt schon einiges an Schnee.

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Die erste kurze Rast auf einer verlassenen Alphütte.

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Blick Richtung Osten auf den Grat zum Pilatus.

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Je höher es ging desto mehr Schnee lag auf dem Weg. Noch war aber alles im grünen Bereich.

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Weit unter mir konnte man die Nebelfelder beobachten.

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Und noch ein andere Ausschnitt.

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Oberhalb von 1800 Meter, sprich der Waldgrenze, stieg die Schneehöhe markant an. Ich war jetzt auf dem Grat zum Pilatus angelangt. Der Schnee lag nun an gewissen Stellen des Weges schon knietief. An dieser Stelle entschloss ich mich zur Umkehr. Die Zeit zum Pilatus war auf den Wegweisern mit 2h angegeben. Bei diesen Verhältnissen wohl kaum eine realistische Zeit. Ausserdem gab es bis zum Pilatus diverse Stellen, die mit Ketten abgesichert waren. Wäre nun eine dieser Stellen wegen des Schnees unpassierbar gewesen, hätte ich es zurück nicht mehr bis 15:00 geschafft. Und das war die Zeit, um die ich noch etwas für die Arbeit machen musste. Also erklomm ich nur noch den nächsten Gipfel für ein Panorama-Bild.

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Blick zurück ins Nebelmeer.

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Und nach vorne Richtung Pilatus.

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Weiter unten kämpften die Nebelschwaden immer noch mit der Sonne.

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Hier sieht man noch ansatzweise den Weg Richtung Pilatus, den ich aber nicht mehr weiterging: Zuerst auf dem Grat, danach eine kurze Traverse.

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Auf dem Rückweg spürte mach deutlich, wie die Sonne den Schnee schon am Wegschmelzen war.

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Da geht’s lang, Alpnach-Dorf in 2:30h. Gebraucht habe ich dafür aber nur 1:30h , ohne Stress, ganz easy. Manchmal sind die Wegweiser doch etwas “ungenau”.

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Und das Fazit? Mein neues Rucksack-Fototasche Kombi hat sich bewährt! Der Rucksack lässt sich ohne Probleme über längere Zeit tragen und die Fototasche stört überhaupt nicht beim Wandern. Gebucht  für Argentinien!