24. August

Kaffee wie üblich um 05:45, Abfahrt um 06:00, das muss ich jetzt dann nicht mehr erwähnen, da es sowieso immer gleich bleiben wird.

Bei den Gamedrives gibt es nicht eine spezielle Route oder “Sehenswürdigkeiten” die man anfahren muss. Vielmehr kann fast überall alles sehen. Und ein Ort,  an dem gestern gar nichts los war, kann heute total überlaufen sein. Einzige Konstante sind in der jetzt herrschenden Trockenzeit die Wasserlöcher, die je nach Art mehrmals täglich oder mindestens alle 2-3 Tage angesteuert werden müssen. Das bedeutet aber wiederum, dass man an den Wasserlöchern einfach etwas Geduld haben muss (die Einheit ist hier Stunden und nicht Minuten) und schon sieht man etwas. Nach den vielen Löwen von gestern wollten wir heute nach Leoparden und Geparden suchen. Die Technik an den Ort zu gehen, wo sie kurz zuvor bereits gesehen wurden, kann manchmal Erfolg bringen, ist aber keine Garantie dafür. So auch bei uns. Wir sahen zwar viele Tiere, nur eben keine Leoparden oder Geparden. Regel  Nummer 1 (aussteigen) habe ich ja schon kurz erklärt. Als direkte Folge davon, aber eigentlich überflüssig, gibt es Regel Nummer 2: Wenig oder nichts trinken. Bei genügend Vorwarnzeit gibt’s die Fahrt ins Camp und sonst der Nothalt in der Wildnis steht, der allerdings etwas im Widerspruch zu Regel 1 steht 😉

Die Sonne war heute wieder zurückgekehrt. Warm war es deswegen noch lange nicht.

Kaum waren die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages sichtbar, konnten wir schon eine Gruppe “Southern Ground Hornbills” sehen. Sie bilden immer Grupen von 4-5 Vögel und bleiben dann zusammen. Angeblich sollen sie stark bedroht sein. Wir hatten aber schon einige zuvor gesehen, sodass wir entweder rein zufällig alle noch existierenden Exemplare gesehen haben oder es doch nicht so schlecht um sie steht.

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Die ersten 2-3 Stunden vom neuen Tag geben immer speziell gutes Licht zum Fotografieren. Hier ein “Brown-hooded Kingfisher”.

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Zebrastreifen sieht man viele und die Affen haben auf jeden Fall Vortritt!

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Ein “Lillac-breasted” Roller.

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Bis jetzt waren wir unterwegs, um Einzelmotive zu sehen. Das heisst, wir haben uns noch nicht an einem Ort platziert um dann über länge Zeit das Gesehen rund herum zu beobachten. Da wir gerade in der Region waren, haben wir auch noch gleich den südlichsten Baobab-Baum von Südafrika besucht. Sehr imposant, in Namiba habe ich aber schon grössere gesehen.

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Ein “Blacksmith Lapwing” mit Fang. Wie sich dann aber herausstellte, war dieser Käfer doch nicht ganz im Geschmack vom Lapwing, sodass er ihn später wieder laufen liess.

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Hier sehen wir einen  “Grey Heron” bei der Landung und einen Hammerkop. Die kleine “Insel” ist übrigens der Rücken eines Hyppos.

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Ein Bachaleur kurz nach dem Start. Mit ihren scharfen Augen sind sie sehr gut im Ausspähen von Kadavern und haben in Schlepptau deshalb meist noch ein paar Geier.

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Jetzt war es Zeit, sich wieder an einem Wasserloch zu installiern. Wir wählten das gleich Wasserloch wie schon zwei Tage zuvor. Die Büffel liessen nicht lange auf sich warten.

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Das arme Hyppo, von dem wir bisher nur den Rücken gesehen hatten, war plötzlich von hunderten von Büffeln umringt. Seinen Unmut drückte es mit diesen Gähngesten aus, die nicht von Müdigkeit zeugen sondern Drohgebärden sind.

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Die bereits gespannte Situation wurde noch brenzliger, als plötzlich auch eine Herde Elefanten daher stampfte. Ausgewachsene Elefanten haben eigentlich keine Feinde, selbst Löwen müssen da klein beigeben.

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Es gab da ein paar alte Buffallo-Bullen die trotzig stehen blieben, sich aber dann doch zurückziehen mussten.

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Denn eigentlich hatten die Elefanten genug mit sich selbst zu tun. Zumindest gab es da ein paar, die selbst untereinander Meinungsverschiedenheiten hatten.

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Ein junger Elefant sicherte sofort die Insel im Wasserloch und versuchte von dort aus mit viel Lärm die Büffel im Wasser zu vertreiben. Man sieht es auch an den aufgestellten Ohren, dass er da nicht ganz happy ist.

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Andere Elefanten waren mehr um ihr eigenes leibliche Wohl besorgt, hatte doch der Doktor eine Schlammpackung gegen all die Parasitten in der Haut verordnet.

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Nach rund 30 Minuten waren wieder alle abgezogen und es war Ruhe eingekehrt. Einzig der Heron zog noch seine Runden im Tümpel und machte das Leben der Frösch darin zur Hölle.

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