Heute war es bereits an der Zeit, das erste Camp zu räumen und uns ins zweite zu verschieben. Unser erstes Camp war in Xakanaka im Moremi Game Reserve, das zweite Camp sollte in der Khwai Consession sein. Mit dem Flieger waren das 15 Minuten, auf dem Boden aber mindestens zwei Stunden Fahrt auf holprigen Strassen.

Da dieses Szenario auch für unsere Mannschaft neu war – normalerweise haben sie Gäste, die von Maun aus nicht mit dem eigenen Flugzeug ins Delta kommen und deshalb den Transfer zwischen dem beiden Orten im Safari Fahrzeug machen – wurde ein neuer Plan ausgearbeitet: Unsere Zelte wurden bereits vor dem Frühstück abgebaut, das zusätzlich noch eine halbe Stunde früher stattfand. Danach machten wir einen morgendlichen Gamedrive, um anschliessend zu einem Sightseeing-Flug ins Delta zu startet. In der Zwischenzeit konnte die Mannschaft alles am alten Standort abbrechen und sich auf die zweistündige Fahrt zum neuen Campingplatz begeben. Unser Guide hatte ebenfalls einen ziemlichen Stress, da er uns zum Airstrip brachte, um dann möglichst schnell zum Khwai-Airstrip zu fahren und uns wieder abzuholen.

Da braucht es wohl kein Erklärung: ein Geier.

Diesen Löwen kenn wir bereits. Er war immer noch mit dem Büffel beschäftigt. Seine mageres Aussehen hat ihm bei den Guides den Übernahmen Mr. Plastik eingebracht, da er jederzeit vom Winde weggetragen werden kann. Heute morgen hatte er zudem ein logistisches Problem: Da er wegen seines Alters wohl nicht mehr viel selber fangen kann, wollte er unter keinen Umständen etwas von diesem Büffel hergeben. Er hatte ihn während der Nacht offensichtlich erfolgreich gegen andere Tiere wie z.B. Hyänen verteidigt, die gerne den Fang von anderen “übernehmen”. Nach der langen Nacht wollte er sich endlich ein kleines Schäfchen im nahe gelegenen Gebüsch gönnen, was natürlich die Geier ausnützten und sich sofort auf den Büffel stürzten. So pendelte der Löwe mehrfach zwischen dem Gebüsch und dem Büffel hin und her, um die Geier zu verscheuchen. Ein hoffnungsloses Unterfangen.

Ein toter Wald. Alle diese Bäume wurden durch einen zu hohen Wasserstand vor langer Zeit ertränkt.

Damit das Bild vom mageren Löwen nicht im Gedächtnis hängen bleibt, gibt es hier noch eines von einem in seinen besten Jahren.

Ein Star im morgendlichen Licht.

Diese Schwalbe sammelt Erde, um damit ein Nest zu bauen.

Danach ging es ab in die Luft. Der Plan war, in Xakanaka zu starten und in Khwai zu landen. Wir hatten uns eine ungefähre Strecke über dem Delta zurecht gelegt. Nicht in gerade Linie, denn das wären nur wenige Minuten Flugzeit gewesen, sondern in einem weiten Kreis. Aus dem Kreis wurde schlussendlich eine Art Dreieck mit einer totalen Distanz von über 300 Kilometer, was einer Flugzeit von rund 1.5 Stunden entspricht.

Wenn man sich zu dieser Jahreszeit mit einem Fahrzeug durch das Delta bewegt, sieht man manchmal etwas Wasser. Aber der Eindruck ist, dass zumindest ein gleich großer Teil trocken liegt. Aus der Luft sieht es ganz anders aus. Dort kann man die Wasserflächen viel besser überblicken.

Noch ist nicht der maximal Wasserstand erreicht. Dann werden viele Bereiche, in denen wir mit dem Fahrzeug unterwegs waren, geflutet sein.

Immer wieder gibt es Inseln mit einem bizarren Farbspiel.

Überall sind auch Mäander sichtbar.

Oder fraktale Botanik.

Wir mussten in Khwai etwa eine halbe Stunde auf unseren Guide warten, bis er mit dem Auto ankam. Er liess sich keine Eile anmerken, aber vermutlich ist auch er wie wir geflogen, einfach auf einem tieferen Niveau, von einem Schlagloch ins nächste. Da unsere Zelte noch nicht eingerichtet waren, gab es das Mittagessen irgendwo unter einem einsamen Baum auf einer riesigen Grassebene, von wo aus wir diverse Herden von Tieren beobachten konnten. Plötzlich entdeckten wir drei Löwen, zwei Weibchen und ein Männchen, die auf die Ebene kamen. Was ihre Absicht war, blieb unklar. Ich würde es als halb ernsthaftes Jagen beschreiben. Die diversen Herden von Impalas entdecken sie bald, warnten sich gegenseitig durch Warnrufe und waren danach total fokussiert auf die Löwen. Unter diesen Umständen blieb diesen nur das langsame Weitertrotten.

Wieder einmal ein Hypo mit aufgerissenem Maul,

ein überfauler Wildhund,

und irgendein Huhn.

Jetzt wären wir beim Staub angekommen. Langsam macht dieser sich auf den Sensoren meiner Kameras bemerkbar. Egal wie viel man aufpasst, manchmal muss man eben Objektive wechseln und es scheint, dass der Staub diesen Augenblick abwartet, um dann gezielt ins Innere der Kamera einzudringen. Andere sind nicht so empfindlich und suchen den direkten Kontakt mit dem Staub, wie zum Beispiel dieses Zebra.

Das gleiche gilt auf für Elefanten.

Wer hat den schönsten Rüssel im ganzen Land?

Im Nu war der Nachmittagsdrive vorbei und wir konnten vor dem Nachtessen einen Gin Tonic am Lagerfeuer geniessen, inklusive der Sterne, dem Mond und der Stimmen der Nacht.

Unser neuer Zeltplatz mit der Milchstraße

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