Nachdem wir gestern einen Leoparden gefunden hatten, waren die “Big 5” erledigt. Nicht, dass es ein Weltuntergang gewesen wäre, nach Hause zu gehen ohne einen Leoparden gesehen zu haben. Aber schön war es trotzdem. Heute war also die Kür der Tierbeobachtung angesagt. Doch weit kamen wir nicht, denn schon wenige Meter nach dem Camp zeigte unser Landcruiser erste Zeichen von Schwäche und wenig später stand fest: Ein Radwechsel war nicht mehr zu vermeiden. Die beiden Guides waren Vollprofis à la Formel 1. Denn schon wenige Sekunden später ging es weiter.

Wir sahen ein Gnu im Nu.

Und natürlich auch ein paar Vögel mit mehr oder weniger lärmigen Absichten.

Unsere Führer wussten, dass die Leopardin, die wir gestern gesehen hatte, auch einen etwa 3 Monate alten Nachwuchs hat. Das Versteck wird in regelmässigen Abständen gewechselt. Deshalb wussten sie aktuell nicht, wo es war. Und das zu finden war unsere erste Absicht. Also suchten wir zuerst einmal die Mutter, um ihr danach zu folgen.

Mit unserem Fahrzeug ging es unter Büschen hindurch und über steile Böschungen auf und ab. Und dann blickten uns zwei kleine Augen fragend entgegen. Das Versteck des kleinen Leoparden war unter einem grossen, umgefallenen Baum.

“Ich möchte auch einmal so gross werden!”

Bevor es irgendwie weiterging, gab es erst den Morgenschleck von Mama. Sauberkeit ist wichtig, Ordnung muss sein.

Und dann muss man natürlich mit Mama kuscheln, war sie doch die ganze Nacht weg.

Ich bin mir sicher, ob dieses Impala – Weibchen unsere Begeisterung ob des Leoparden – Nachwuchses teilte. Denn jetzt musste es sich noch vor einer weiteren dieser gefährlichen Raubkatzen, die ihm an die Gurgel wollten. in Acht nehmen,


Heute war auch ein Baum Tag ; wir hielten für fast jedeb Baum an, um Fotos zu machen. Natürlich nicht alle, denn sonst wären wir jetzt noch unterwegs, aber bestimmt viele. Ein Mashatu-Baum, nach dem die Lodge benannt wurde.

Und ein weiterer Baum

Gestern hatten wir 5 kleine Löwen gefunden. Heute zeigten sich auch die beiden Mütter, die offensichtlich in der Nacht mit der Jagd erfolgreich gewesen waren, wovon einige Blutspuren am Fell zeugen.

Die 5 Kleinen waren auch dabei. Trinken war angesagt, was aufgrund des schlammigen und deshalb glitschigen Untergrunds höchste Konzentration forderte.

Mama hat offensichtlich mehr Erfahrung und sucht sich eine Stelle aus, wo es fast keinen Schlamm hat.

Kaffee-Pause ganz in der Nähe zur Grenze nach Südafrika

Alle gegen alle, oder wer beobachtet hier wen? Die Zebras uns, wir das Gnu und das Gnu die Zebras oder umgekehrt?

An einer anderen Stelle im Park. Die Flugleitzentrale hat alle Hände voll zu tun. Auf Runway 27L und R herrscht Hochbetrieb. “Geier 62+63 heavy, cleared to land “.

Kurz vor der Landung mit ausgefahrenem Fahrgestell.

Oops, das Rollfeld ist aber ziemlich voll! Und alle Gates auch. Was ist hier los?

Lange Zeit konnten wir gar nicht feststellen, auf was die Geier eigentlich rumhackten. Davon stammt wohl der Ausspruch “weiss der Geier”, denn die wussten es bestimmt. Irgendwann konnten wir durch eine Öffnung im “Federvorhang” ein totes Impala erkennen.

Ein kleiner Schakal versuchte auch sein Glück. Die Bemühungen waren aber vergeblich, denn die Vögel wichen keinen Millimeter von ihrer Position ab.

Doch dann änderte sich die Situation schlagartig. Eine Hyäne hatte von dem Festfressen Wind bekommen und war heran gesprintet. Sie übernahm sofort das Kommando und schleifte, was vom Impala noch übrig geblieben war, einige Meter weit.

Dort begann sie sofort, mit dem weiteren Zerlegen der Beute. Einzig der kleine Schakal versuchte noch etwas von den Überresten zu erhaschen. Vergeblich, denn die Hyäne war nicht bereit, auch nur ein Gramm abzugeben.

Die Geier hatten die Aussichtslosigkeit ihrere Situation bereits erkannt und machten sich auf und davon, um am Himmel kreisend auf das nächste tote Impala zu warten.

Ein Storch, der nicht fliegen will? Da sage ich nur: “Pech gehabt!”. So sitzt er weiter auf seinem Baum in Afrika, ohne der Welt seine Flugkünste gezeigt zu haben und Berühmtheit zu erlangen.

Schlussendlich trafen wir auf eine Leoparden-Mutter, …

die mit ihren vier Kleinen im Schatten eines Baumes die Gegend beobachtete.

Die vier bzw fünf Mäuler mussten regelmässig gestopft werden, und so entschloss sich die Leopardin irgendwann zu einem Jagdversuch.

Die Situation war aber recht komplex. Klar war das Ziel : eine Gruppe von Impalas, die sorglos am Grasen war und sich langsam in der Richtung der Raubkatzen bewegte. Schwieriger wurde es dadurch, dass auf der linken Seite ein paar Giraffen mit ihren langen Hälsen natürlich alles schon entdeckt hatten und wie versteinert dem Treiben zuschauten. Und auf der rechten Seite waren zahlreiche Baboons, die, wenn sie einmal die Leoparden erblickt hätten, mit ihrem Geschrei gleich die halbe südliche Hemisphäre vor dem Angriff gewarnt hätten.

Zusätzlich erschwerend kam hinzu, dass die vier kleinen zwar schön brav der Mama nachfolgten, …

von Anschleichen und Tarnung aber noch nicht viel verstanden und das Geschehen aus bester Position verfolgten.

Ohne die Sache unnötig in die Länge zu ziehen: Wir entschlossen uns schlussendlich, die Leoparden in Frieden jagen zu lassen, denn die Sonne war schon gefährlich nahe am Horizont, ohne dass die Bar im Busch aufgebaut worden war.

Da es von keiner Seite einen Einsprache gab, wurde ein schöner, kleiner Hügel mit den Fahrzeugen erklommen und das Versäumte nachgeholt.

An dieser Stelle musste ich die Berichterstattung für den heutigen Tag leider abbrechen, den Fish, einer unserer vier Guides, hatte meinen “GinTonic” bereit und ich musste mich darum kümmern. So geht das im Bush … 🙂