Als ich vor zwei Jahren von der Reise mit einem kleine Flugzeug nach Kapstadt hörte, war ich sofort von der Idee begeistert. In vielen kleinen Etappen unterwegs sein und an interessanten Orten einen Zwischenstopp einlegen, ganz nach dem Motto “Der Weg ist das Ziel”. Und nicht in 11 Kilometer Höhe in ein paar Stunden über die Landschaft donnern. Das ist definitiv etwas, was ich einmal erleben möchte! Ein Problem vor zwei Jahren war aber, dass ich gerade von einer Reise durch Namibia zurückgekommen war und deshalb nicht gleich wieder freimachen konnte. Ausserdem wusste ich nicht viel, ehrlich gesagt eigentlich gar nichts, über den Flug von Walter Mittelholzer nach Kapstadt, der als Inspiration für diese Reise diente. Das führte dazu, dass ich nicht mit konnte, obwohl noch ein Platz frei gewesen wäre.

Nun, zwei Jahre später, sehen die Dinge anders aus, fantastisch um nicht zu übertreiben. Ich war schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr in den Ferien und mein Wissen über den Afrikaflug von 1927 sind deutlich gestiegen. So weiss ich zum Beispiel, dass auf dem Flug damals 16000 Post-Briefe mit einem Gesamtgewicht von 160 kg von Zürich aus an verschieden Orte auf der Streck mitgenommen wurden oder dass das Flugzeug von Mittelholzer auf den Namen “Switzerland” hörte und auf dem Weg nach Kapstadt 16000 Liter Benzin und 800 Liter Öl verbrauchte. Man sieht also, ich habe mich angestrengt, alle Vorbedingungen für eine Teilnahme zu erfüllen! Nach dem besch…. aeh verregneten  Sommer noch etwas Wärme vor dem Winter zu tanken, ist ausserdem ein nicht zu vernachlässigendes Zusatzargument. Und dann wäre da noch die alles entscheidende Frage, die ich, obwohl schon mehrfach auf der Südhalbkugel unterwegs, bisher immer versäumt habe zu beantworten: Dreht sich der Badewannen-Strudel auf der Südhalbkugel wirklich in die andere Richtung? Nur ein Selbstversuch kann hier endlich die Klärung bringen.

Ich habe mich für die “Southbound”-Variante entschieden, da man danach noch ohne Aufwand ein paar Tage Ferien in Südafrika auf der “Garden Route” dranhängen kann.

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Via Kreta geht es in grossen Sprüngen bis nach Kenia, wo wir das erste Mal für zwei Nächte am gleichen Ort bleiben um u.a. die Millionen Flamingos vom Lake Nakuru zu beobachten. Danach geht es schlag auf Schlag in den nördlichen Teil der Serengeti, das Masai Mara National Reserve. Es folgt ein Abstecher nach Rwanda in den Volcanoes Nation Park, der bekannt ist für seine Berg-Gorillas, die wir natürlich besuchen wollen. Wie der Name des Parks es schon nahe legt, gibt es da auch Vulkane, die aber alle keine Aktivität mehr zeigen und bis 4500 Meter hoch sind. Von Ruanda geht es mit einem kurzen Abstecher nach Sambia zu den Viktoria Falls, die in der Nähe das fast-Vierländerecks Namibia/Botswana/Simbabwe/Sambia liegen. Nach einem kurzen “Passport-Hopser” bleiben wir für zwei Tage in einer Lodge am Chobe River. Von dort geht es quer durch Namibia in die Namib-Wüste, wo wir die riesigen Sanddünen bestaunen können. Vielleicht gibt es ja bei gutem Fotolicht noch einen Runde über die Dünen. Die letzte Station vor Kapstadt wird dann der Fish River Canyon sein, quasi der “Grand Canyon” von Nambia.

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Hier ist noch die Hotelliste. Dazu kann ich aus Zeitmangel noch nicht viel sagen. Das einzige was mit aufgefallen ist, dass Google meint, das Hotel “Siorra Vittoria” befinde sich doch eigentlich auf Korfu und nicht auf Kreta. Das ist aber kein grösseres Problem, befindet sich doch Korfu fast auf dem Weg nach Kreta. Einzig ein Fallschirm muss noch her Zwinkerndes Smiley 

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Hier ist noch die “Northbound”-Reiseroute: Der wesentliche Unterschied ist, das die Serengeti von Tansania aus besucht wird und der Kilimanjaro angeflogen wird, dafür fällt der Nakuru Park weg. 

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So, die Vorfreude ist offensichtlich da!

Fehlt nur noch das “Weight & Balance” des Reisegepäcks. Und das ist ein leidiges Thema, wenn man Fotografie sein Hobby nennt. Auch im Jahre 2014 sind die “coolen” Objektive/Kameras immer noch schwer um nicht zu sagen sehr schwer. Dazu kommt das ganze digitale Beigemüse. Das ergibt dann einen schon bereits recht schweren Grundstock, den man, egal wie man es dreht oder wendet, fast nicht leichter hin bringt.

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Die Gewichtsoptimierung kann folglich nur am Rest, sprich der Bekleidung und Ausrüstung stattfinden. Und das ist schon fast ein Kampf gegen Windmühlen. Denn die Kleidung wiegt praktisch nichts, kann deshalb auch nicht wirklich “optimiert” werden. Fragen wie “Was ist wohl besser: Zwei T-Shirts wiegen 500 g, drei Kurzarm-Hemden aber 540 g? Ok, wie wäre es mit zwei Kurzarm-Hemden? Das sind dann nur 360 g und ich habe 140 g gespart… “. Der Limes von diesem Problem ist, dass man zur wandelnden Waschmaschine mutiert.

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Die Tatsache, dass ich zusammen mit meinem Vater reise und er eine leichte Mirrorless-Kamera dabei hat, sprich ich ihm noch etwas von meinem Gepäck geben kann, entschärft das ganze Problem aber gewaltig. Super, jetzt kann ich noch mehr Fotoausrüstung mitnehmen …

Zum Schluss noch eine Bemerkung zum Blog: Ziel ist es, jeden Tag einen Eintrag zu schreiben. Ob der Eintrag es auch jeweils am gleichen Tag online schafft, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So brauche ich in der Regel 1-3 Stunden um die Bilder auszuwählen, zusammenzustellen und den Text zu verfassen. Dann braucht es für das Hochladen des Berichtes einen Internetanschluss. Es kann also gut sein, dass über ein paar Tage “Funkstille” herrscht, dann aber plötzlich mehrere Einträge gleichzeitig erscheinen. Aus Erfahrung ist die Zeit meist knapp, sodass ich die Einträge in der Regel nach dem Schreiben nicht nochmals durchlese und es oft vile Rechtschriebfeler hatt. Wichtiger ist mir, dass ich die Eindrücke festhalte, solange sie noch ganz präsent sind. Die Korrektur kann dann später zuhause stattfinden.