Wenn man zum Duschen das kalte Wasser zuerst etwas laufen lassen muss, damit es nicht mehr zu heiss ist, dann ist das schon ein klares Indiz, dass man sich an einem ziemlich warmen Ort befindet. Oder wenn die Uhr am Handgelenk 40° anzeigt, könnte man ein Stück Fleisch in der Sonne Niedertemperaturgaren ohne Feuer. Dass es bei uns nicht so weit kommt, wurde durch ausreichende, der Tageszeit adäquaten Flüssigkeit sichergestellt. Und natürlich waren wir wieder früh unterwegs, auch um der Temperatur etwas aus dem Weg zu gehen.

Der Plan für heute war, mit einem Fahrzeug von der Okahirongo Lodge im Marienfluss ins Hartmanntal zu fahren. Dieses liegt zwar in der Luftlinie nur 25km entfernt, aber da ein Tal ja bekanntlich Berge braucht, mussten wir um diese zuerst herumfahren, wodurch die Fahrt rund 70km weit war.

Kurzer Zwischenstopp für Fotos und Flüssigkeit

Der Anstrengungen, die Strasse auf eine Fahrspur zu beschränken und dadurch den Einfluss auf die Natur zu minimieren, können wohl als gescheitert bezeichnet werden… 🙁

Wir hatten uns heute gegen den Besuch eines Himbadorfes entschieden, kamen auf unsere Fahrt aber trotzdem an bewohnten und nicht bewohnten Siedlungen vorbei und konnten so trotzdem eine Blick auf die Lebensweise werfen.

Die Kugel aus Ästen dient zum sicheren Aufbewahren von Nahrungsmitteln, damit Tiere nicht daran knabbern.

Irgendwann drehten wir Richtung Westen, wo die Strasse langsam zu steigen begannt. Die Temperaturen waren immer noch relativ angenehm, die Sonne stand aber schon hoch und und brannte. Faktor 50 war angesagt für die empfindlicheren Kraturen.

Der Weg wurde langsam holpriger, die Steine grösser. Doch da wir in einem Landcruiser unterwegs waren und Day, unser Fahrer (der übrigens auch bei Night fährt, wie er selber erwähnte), das Gefährt im Griff hat, bestand kein Anlass zur Sorge.

Bald schon waren wir im Hartmann Tal. Die Landschaft hatte sich völlig verändert. Überall blühten kleine gelbe Blumen. Die Weite und das Farbenspiel sind einmalig, lassen sich aber nur bedingt fotografisch festhalten. Tip: Selber einmal hingehen. Doch Vorsicht, wenn man einmal damit angefangen hat, kommt man nicht mehr los 😉

Abermals eine grösse Gruppe ans Springböcke, die uns aus der Ferne musterten.

Abermals die kleinen

… und der grosse Vogel. Wir hatten nämlich die Piloten über Satellit über unsere Ankunft im Hartmann Tal informiert. Sie kamen uns mit der Caravan dorthin abholen, für einen Scenic Flight über den Kunene zurück zur Lodge. Die Fahrt hatte 5 Stunden gedauert, der Rückflug keine 15 Minuten. Day schaffte es mit dem Landcruiser in gerade einmal 2 Stunden zurück in die Lodge. Er war wohl in einer Art Tiefflug unterwegs …

Kurzer Ausschnitt aus unserem Flug. (Die Qualität ist wegen der beschränkten Bandbreite reduziert)

Die Lodge aus der Luft, kurz vor der Landung. Wir wohnen in den alleine stehenden Häusern, rechts und links im Bild.

Da es kurz vor Sonnenuntergang noch ein Regenguss gegeben hat, sind am Himmel noch viele Wolken die zum Sundowner von unten angestrahlt werden und zu glühen beginnen.