Eigentlich wollte ich heute auf den Hoh Brisen. Aber irgendwie lag mehr drin heute. Das Wetter war so schön! Und so kam es, dass ich mit dem Handy kurz die beiden Seiten für die Wallenstöcke-Tour im SAC Führer fotografierte und losmarschierte. Ziel heute war total easy wandern und entspannen. Im Aufstieg war ich bewusst langsam unterwegs

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Und so konnte ich die Landschaft und die morgendliche Kälte geniessen.

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Hier gibt es eine neue Variation einer nicht offizielle Wegmarkierung: Schwarz-Weiss. Schwarz sind die schwierigen Pisten im Winter. Ob das eine Warnung sein sollte?

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Wie so oft steht man auch bei dieser Wanderung vor einer Wand und fragt sich, wie man denn da hoch wandern kann? Es sieht alles ziemlich abschüssig aus. Aber ich habe ja die Beschreibung dazu. Also los. Rot ist der Weg eingezeichnet.

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WT – Wallenstocke, ich bin also immer noch auf dem Weg.

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Wenn man dann am Einstieg steht, ist alles zwar immer noch recht abschüssig, man hat aber zumindest eine Ahnung, wo es langgehen kann. Zudem ist der Weg mit blauen Punkten markiert. Ohne diese wäre es doch recht schwierig, denn an manchen Stellen werden geschickt unbegehbare Passagen umgangen. Die Tour ist mit dem Schwierigkeitsgrad T5 angegeben, was soviel bedeutet, dass man an manchen Stellen zwar auf den Tritt achtgeben muss, es aber nie wirklich schwierig wird. So wusste ich sofort, dass ich von Weg abgekommen war, als ich plötzlich vor einer etwa 10 Meter hohen Wand stand, die man zwar durchklettern konnte, das aber definitiv über T5 lag.

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Blick nach unten.

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Nach dem ersten Aufstieg folgt eine Hochebene.

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Auf dem ersten Gipfel, dem Tschudi. Wie man sieht, sind die Sommertemperaturen nicht mehr da.

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Wenig später stehe ich schon auf dem Grossen Walenstock.

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Der Übergang zum kleinen Walenstock ist kurzweilig. Obwohl es sehr zerklüftet aussieht, kann man meist auf dem Grad bleiben und muss nur sehr selten in die Flanke ausweichen. Es gibt auch einen Weg, der diese Stelle umgeht, aber wo ist denn da der Fun?

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Blick zurück.

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Der Abstieg gestaltet sich als deutlich anspruchsvoller als der Aufstieg. Die Beschreibung im Führer war sehr schwammig. Als ich in Couloir einstieg, löste ich ein paar grössere Steine aus, die dann mit langanhaltendem Getöse ins Tal sausten. Au waia, hoffentlich steigt da niemand auf … Wenig später zischten dann auf der anderen Talseite Steine nach unten, die von einer Gruppe Gämse ausgelöst worden waren. Und ich Depp hatte nicht einmal einen Helm dabei. Die Beschreibung im Führer war in etwa so: “Auf der linken Seite sind die Steine lose, auf der rechten griffig dafür abschüssiger”. Also machte ich mich in diesem Couloir auf der linken Seite nach unten. Das Gelände wurde aber steiler und steiler. Irgendwann musste ich feststellen, dass es so nicht weitergeht, währe dann doch bald die Senkrechte erreicht worden. Also stieg ich wieder auf und machte mich in die Mitte des Couloirs. Da sah alles viel einfacher aus, nur war ich hier dem Steinschlag total ausgesetzt. Da aber die Gämse schon auf der anderen Seite waren und hinter mir niemand war, machte ich mich auf einen Speedabstieg, immer einen möglichen Unterstand für Steinschlag suchend . Unten angekommen war auch sofort klar, dass meine Variante 1 des Abstiegs in einer 40 Meter hohen Wand geendet hätte…

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Hier hat auch etwas geendet.

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Damit waren die schwierigen Stellen überwunden.