Heute Stand ein Ausflug zum Bogenfels, der sich im Sperrgebiet befindet, auf dem Programm. Wer mehr zum Sperrgebiet erfahren, kann das z.B. auf Wikipedia nachlesen. Früher war dieses Gebiet fast hermetisch von der Aussenwelt abgeschirmt aus Angst, dass jemand ein Gramm der kostbaren Diamanten stehlen könnte, und auch heute ist das Theater beträchtlich, bis man das Sperrgebiet betreten kann. Jeder von uns musste auf einem Formular unterschreiben und die Passnummer eintragen. Durchsucht wurden wir dann aber doch nicht…

Am Eingang zum Sperrgebiet dann noch eine weiter Tafel, die beschrieb, was man alles nicht machen sollte und was man bereit sein musste, über sich ergehen zu lassen.

Unser Guide und Fahrer von heute war uns ja bereits von gestern bekannt, da er uns vom Airstrip in Aus abgeholt hatte. Auf dem Weg nach Bogenfels stoppten wir an diversen Siedlungen aus vergangener Zeit, an denen der Zahn der Zeit genagt hatte.

Mitagessen gab es in Pomona, einer verlassen Stadt.

Lust auf eine Kugelrunde?

Und hier war er also, der Bogenfels. Ein riesiger Felsbogen irgendwo an der Küste von Namibia. Wie gross dieser in Wirklichkeit ist, zeigt eine Person am linken Rand auf dem folgend Bild:

Ob der vielen Stopps und Erklärungen und war die Zeit schneller vergangen, wie das geplant war. Wir waren immer noch in Bogenfels, gute 120km weit entfernt vom Flugplatz in Lüderitz, von wo wir um spätestens 1700 starten mussten.

Die Ruhe wurde langsam durch eine sich steigernde Unruhe verdrängt. Würden wir es rechtzeitig zurück schaffen? Hatten die Piloten die Caravan überhaupt erfolgreich von Aus nach Lüderitz geflogen? Wie war der Nebel dort? Fragen über Fragen und wir hatte keine Möglichkeit mit unseren beiden Piloten in Kontakt zu treten.

Um die Spannung von diesem multidimensionalen Handlungsstrang nicht ins unermessliche zu steigern möchte ich den eine vorzeitig auflösen: Die Piloten konnten am Morgen die drei Treibstoffkanister füllen und waren damit nach Aus aufgebrochen. Der zusätzliche Treibstoff wäre rein rechnerisch eigentlich nicht für den Flug nötig gewesen, aber wenn man in der Luft ist, möchte man gerne eine Sicherheitsreserve haben. Man kann ja nicht einfach am Strassenrand anhalten, falls der Sprit ausgeht. Auf dem Airstrip in Aus angekommen wurde mi Hilfe der “Human Refueling Ladder Technique” die Kanister in den Tank befördert. Hier ein kurzes Demo-Video davon, wobei an dieser Stelle dringend davon abgeraten wird, dies nachzuahmen.

Schnitt ins Sperrgebiet, wo man ihn rasender Fahrt versuchte, das Unmögliche möglich zu machen. In minimalem Abstand, sodass man nicht den ganzen Staub des Vordermannes essen musste, jagten sich drei Fahrzeuge über die Sandpiste.

Der Rückstand wurde langsam aufgeholt. Es kam wieder Hoffnung auf, dass wir noch rechtzeitig am Flugplatz sein werden und abheben konnten. Dieses Hoffnung wurde am Gate des Parkausgangs jäh durchkreuzt. Das Gate wird nämlich aus der Ferne elektronisch gesteuert, wobei zwei Knöpfe von zwei verschiedenen Personen gleichzeitig gedrückt werden müssen. Ich habe die Ausführungen von unserem Guide dazu zwar nicht ganz verstanden, aber es fühlte sich so an, wie wenn ein Nuklearsprengkopf gezündet werden sollte. Dumm war, dass einer der beiden Knopfdrücker eben gerade nicht in der Stimmung war, seiner Haupttätigkeit nachzugehen. So wurden wir zu Gatestehern degradiert, keine 10km vom Flugplatz entfernt.

Irgendwann wurden dann die Knöpfe doch noch gedrückt und wir hätten weiter fahren können, wenn unser Fahrzeug auch angesprungen wäre. Aber das hatte die schnelle Fahrt schlecht verdaut und machte keinen Wank mehr. Auch beherzte Anschiebeversuche waren zwecklos. Der Toyota Landcruiser machte seinem Namen keine Ehre. Wir verteilten uns kurzerhand auf die noch lauffähigen Fahrzeuge, bedankten uns bei unserem Guide und wünschten ihm viel Glück. Und ab ging es zum Flugplatz, wo wir kurz vor 1700 eintrafen.

Dort habe es das schnellste Boarding der Menschheit und um 17:02 waren wir in der Luft. Nachher stellte sich heraus, dass alles gar nicht ganz so stressig gewesen wäre, da unsere Piloten sich mit dem Flugplatz abgesprochen hatten.

Dafür gab es nun noch einen perfekten “Sundowner”-Flug zum Geluk Airstrip.

Für diejenigen, die schon da waren: Im folgenden Bild sieht man die Ebene und Dünen von Wolwedans, wo man bei Gamedrives manchmal durchfährt.

Unsere Caravan in guter Gesellschaft unter Gleichgesinnten.

Echt oder aus Holz? Das lässt sich abschliessend nicht beurteilen, da sich die Gestalt nie bewegt hat.